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Spielberichte 2009
21.06.09 |
Nohfeldener Burgsommer |
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Das war doch mit Abstand der verrückteste Nachmittag seit langem, oder?
Ich hatte die Freck und hätte wirklich einen ruhigen Nachmittag, mit einem schönen Buch bewaffnet auf der Couch verbringen können!
Aber nein, wir mussten ja einen Gig haben und auch noch einen, den ich mir nicht vorstellen konnte, weil wir da noch nie gespielt haben.
In meinem Kopf tummelten sich Vorstellungen von Stadtfestartigen Szenarien.
Plätze, die mit Rostwurst essenden und Bier trinkenden Menschen angefüllt sind, die sich nur einohrig für das interessieren, was auf der Bühne stattfindet zwangen sich in meine Fantasie. Zugegeben diese Vorstellungen basieren auf Erinnerungen, die lange her sind. Aber, wenn man die Freck hat und unmotiviert ist, drängen sie sich ans Tageslicht des Musikerbewusstseins.
Die Realität aber bewies mir einmal mehr, dass sie durchaus im Stande ist, jeder Vorstellung, sei noch so Ibuprophen gesteuert, zu trotzen.
14:50 Uhr: Uli kommt zum einladen. Wind kommt auf, die Frisur sitzt.
15:00 Uhr: Abfahrt. Die Stimmung im Auto ist gut, ja sogar ausgelassen. Immerhin haben wir uns längere Zeit nicht dienstlich gesehen und verspüren jetzt eine gewisse Vorfreude auf das gemeinsame künstlerische Tun.
15:30 Uhr: pünktlich wie die Maurer treffen wir auf der Burg ein. Als erster. Komisch…kein Veranstalter da. Ein langhaariger Mann bringt zwei Fahrräder für die Verlosung. Es stellt sich heraus, dass er der Bruder von Remo ist, ein alter Kumpel, dessen Familie den Fahrradladen Welsch in Wolfersweiler hat.
15:45 Uhr: Fünf Touristen, die diesen leuchtenden Ausdruck "wir kennen euch, ihr seid Langhals & Dickkopp, aber wir trauen uns nicht, euch anzusprechen" im Gesicht haben, sind auch schon da.
15:50 Uhr: Es tröpfelt.
16:00 Uhr: Es regnet.
16:01 Uhr: Der Veranstalter kommt und flüchtet in den Fahrstuhl der Burg.
16:02 Uhr: Es schüttet. Wir sitzen im Auto und hören Mark Knopfler.
16:10 Uhr: Wir fahren mit dem Fahrstuhl hoch und rennen in ein Bierzelt, um uns unterzustellen.
16:30 Uhr: Sintflut. Trotzdem kommen nach und nach immer mehr Leute in kleinen Grüppchen mit Regenschirmen in der Hand. Das Zelt füllt sich.
16:31 Uhr: Mir ist klar, das wird nix, wir können die Anlage nicht durch den Regen schleppen. Der Gig fällt aus.
16:33 Uhr: Die Nohfeldener sind bekloppt, denn sie kommen und kommen…
16:40 Uhr: Uli schwimmt eine Runde über den Burghof und schlägt mit der Nachricht am Beckenrand an: "Do henne kemmts hell!"
Der Veranstalter schlägt vor, den Gig auf nächsten Sonntag zu verschieben. Wir sind einverstanden.
16:43 Uhr: Das Publikum trotzt unserer Entscheidung. Es kommt und kommt. Im strömenden Regen. "Mach ett doch häi em Zelt!!!", rufen einige.
16:44 Uhr: Die Entscheidung fällt. Ich sage zum Herrn Herrler von der Gemeinde: Komm, mir schbille em Zelt!"
16:45 Uhr: Herr Herrler hält eine bewegende Rede an das immer zahlreicher erscheinende Volk, in der er ankündigt, dass die Veranstaltung zwar nicht wie geplant auf dem Burghof, dafür aber im Zelt stattfindet.
Das Wunder von Nohfelden
16:50 Uhr: Spontan erklären sich Menschen aus dem Publikum bereit das Zelt für die Show herzurichten. Die Männer helfen uns in Windeseile die technischen Gerätschaften vom Auto ins Zelt zu schaffen. Die Stimmung ähnelt der, die entsteht, wenn die ganze Verwandtschafft am Bau hilft. Es wird viel gelacht und ein sogenannntes Wir-Gefühl entsteht.
17:20 Uhr: das schier verloren geglaubte ist wahr geworden: die Anlage steht und beginnen mit der Show, die meiner Meinung nach zu einer der besten der jüngsten Comedy-Geschichte von L&D wird.
Der Satz: "Wir sind nur die Band, ihr seid die Musik!", bewahrheitet sich.
Alle haben mitgeholfen diesen Nachmittag zu retten und werden belohnt.
Die Verhandlungen über eine Wiederholungstat sind schon im Gange.
Die Werschtjer hann geschmackt.
Die Leute hatten ihren Spaß und im Rausgehn sagt ein kleiner Junge zu mir:
"Datt do wor escht geil!"
Da kann ich nur sagen: Dito!
Es grüßt alle, die sich nicht unterkriegen lassen
Jürgen Brill, Marpingen
P.S.:
1. Sogar ett Bagges Anne on säi Namborner Gesippschafft wore do.
2. Auch der Zöhler-Clan aus Selbach saß in der ersten Reihe! On de Herr Meyer
on säi Frau wore do!
3. Der Mann, der gefilmt hat, möge sich bitte melden und mir eine Kopie
schicken.
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13./14.03.09 |
St. Wendel, Felsenmühle Doppelpack |
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Und wieder eine Rechenaufgabe:
2 x Klasse Gastgeber +
2 x Klasse Essen +
2 x Klasse Bedienungen +
2 x Klasse Publikum +
2 x Klasse Band -
1 x Bratschlauch
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Endergebnis 10:1
mindeschdens
Uli |
13.02.09 |
Ommersheim, Kaffeehaus |
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Heut machen ich es mal kurz und mathematisch.
Für das Kaffeehaus in Ommersheim gilt die Langhals & Dickkoppsche
Gleichung der variablen Unbekannten:
Viel zu weit weg + viel zu weenisch Zuschauer - viel zu weenisch Gaasche = Scheißegal
W + (Z - wG ) = SE
Und warum?
Gutaussehende, junge Blondine gesucht, die bis 49 zählen kann!
Darum!!!
Bis zum nächsten Mal
Uli |
17.01.2009 |
Berlin, saarländische Landesvertretung |
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SaarlandAbend zur Grünen Woche 17. Januar 2009
Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin!!!
Wie fang ich diesen Spielbericht nur an....so viele Superlative und Schlagworte, Eindrücke und Erlebnisse, dass es eigentlich von alleine flutschen müsste.
Stell Dir vor, du bist ein kleiner, dicker Uli oder ein schultereckgelenkserkrankter Jürgen und träumst davon, einmal zusammen mit allen saarländischen Königinnen und Umweltministern
auf einem Foto zu sein. Am vergangenen Wochenende hat sich der Traum erfüllt.
Dass der Saarländer zu feiern weiß, hat sich rumgesprochen...
dass der Saarländer in Berlin noch eine Spur härter feiert, weiß ich seit letztem Samstag.
Aus Anlass der Grünen Woche findet in der Landesvertretung des Saarlandes jedes Jahr ein Empfang statt, auf dem neben offiziellen Gästen und Abordnungen auch jede Menge Exil-Saarländer zu finden sind.
Auch ein offizieller Empfang wird meist musikalisch kulturell unterstützt, so auch der SaarlandAbend. Nachdem wir bereits zweimal wegen anderer Termine die Anfrage nach Berlin zu kommen ablehnen mussten, hat es beim drittenmal endlich geklappt...und ich saan dir: mir komme gäre ab jetzt jed Joor nommo!!!
Wir haben unsere Frauen geschnappt, sind in Zwäbrigge in den Fliescher und ab nach Schönefeld!
Morgens zum Soundcheck in die "saarländische Botschaft", direkt hinterm Holocaust-Mahnmal und nur etwa 200 m vom Brandenburger Tor entfernt. Unsere Instrumente waren dank Jürgen Rath, der die Technik für uns und die Pete Miller Band machte, schon vor uns angekommen. Kurzer Soundcheck und dann auf den Empfang am Abend gewartet.
Und was dort abging war Heavy Metal:
In meiner Vorstellung ist so ein Empfang eine steife, ernste Angelegenheit und als der Chef der Saarländischen Vertretung in Berlin, Jürgen Lennartz, die Eröffnungsrede hielt, fühlte ich mich gleich bestätigt. Die Pete Miller Band, die während der Rede bereits auf der Bühne stand, klimperte wie zufällig vor sich hin, der Redner beklagt sich über die Ungeduld der Musiker und gibt dann, als wär gar nix, mitten in der Rede den Joe Cocker.
Der fängt an zu rocken, als wär's das normalste von der Welt und ab da geht die Post ab.
Unser Umweltminister Stefan Mörsdorf eröffnet den Abend mit einer launigen Rede und dann gibt es kein Pardon mehr...und weil der Umweltminister dem Langhals sein "Großkussing" ist, wird er kurzerhand geduzt und darf uns auch als "Großkussing" ansagen.
Wir spielen unseren "offiziellen Auftritt" und kommen hinterher gar nicht dazu, das gegrillte Wildschwein zu essen, weil wir ständig von Berlinern belagert werden, die froh sind, endlich wieder wie dehemm se schwätze. Stellvertretend für alle Saar-Berliner seien hiermit Inge Keller (früher Schmelz), Manfred Kirsch (früher Lebach), Claudia Kuschke (Saubach) und ihr Mann sowie die Noswendeler Määd gegrüßt.
Wir lösten die Pete Miller Band noch mal auf der Bühne ab für einen inoffiziellen zweiten Teil und hatten zu kämpfen gegen die gute Stimmung im Saal. Vor der Bühne schunkeln sämtliche frisch gekürten Königinnen....die Viezkönigin, die Weinkönigin, die Kartoffelkönigein, die Bierkönigin, die Linsenkönigin, die Warme-Fleischkäsweck-königin und der Großkussing ....im Saal hüpfen und drehen sich alle zum "scheene Gruß" und schließlich dürfen wir wieder runter von der Bühne und uns wieder unter die Partygäste mischen. Vier Nachtische später gibt's dann den oben erwähnten Fototermin mit den Königinnen (auf dem Foto fehlt allerdings die Ameisenkönigin) und dem Großkussing.
Im Foyer bestaunen wir die Minister-Zauberkunst - der Großkussing nennt sich jetzt Mörsdorf - Copperfield und ist bereits engagiert, bei einem Langhals und Dickkopp-Programm für magische Momente zu sorgen. Gegen Mitternacht endete für L&D ein spannender, ereignisreicher Abend erstmals in einer Hotelbar, wo wir mal eben locker 7,50 Euro "versoffen" - ein lang gehegter Traum war in Erfüllung gegangen. Wir fliegen zu einem Auftritt, wir übernachten in einem Hotel, dann will man den Enkeln auch davon erzählen....und dann haben wir abends in der Hotelbar die Aftershow-Party gefeiert....jetzt waren wir aber so kaputt, weil wir mittags vom Holocaust-Denkmal bis an den Alexanderplatz zu Fuß geflatscht waren (doo semmir schnell- der Turm ess doch gleich dohenne), dass die erste Aftershowparty zwar keine Groupies, dafür aber einen netten, informativen Saarforstler aus Zwäbrigge bereithielt, der uns die Zeichen an unseren Bäumen erklären konnte....und uns mit Buchdruckern und dem Freund und Kupferstecher bekannt machte.
Den letzten Tag verbrachten wir in der Hauptstadt, verknipsten drei Gigabyte Bilder und wurden tatsächlich auf offener Straße erkannt. In Berlin. Von Fans. Oder so!
Doo will ich nommo hin!!!
Vom-SaarlandAbend-empfang-geschädigten-und-noch-nicht-im-richtigen-Leben angekommenen-Uli
PS. und in Jürgens kaputter Jacke haben wir sogar später noch eine Königin gefunden - sie lag unter dem weißen Has.
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