Saarbrücker Zeitung vom 18. März 2002

Hundert Typen in 13 Strophen

Das neue Programm von Langhals & Dickkopp

Püttlingen. Langhals & Dickkopp drehen vor dem Auftritt noch eine Runde um den Kulturbahnhof. Nö, Lampenfieber haben Jürgen Brill und Uli Schu nicht, dafür bleibt im Gedöns des Alltags keine Zeit. Umgekehrt taucht der Huddel beim Häuslebauen, auf Ämtern sowie im Familienleben als Sketch im Programm auf. Zum Kostümieren brauchen die Marpinger keine Garderobe, sie strippen schnell die Pullis runter und schon stehen sie in Bühnenkleidung, sprich in T-Shirts, da. Der Rollenwechsel zu Marlene und Gertrud wird ebenfalls auf der Bühne im Handumdrehen mit drei, vier Lockenwickelrn geregelt.

"Volles Risiko" kündigte das Duo an und erklären die Püttlinger zum "Probier-Publikum". Schließlich wisse man ja nie vor einer Premiere, ob es wirklich lustig werde. Doch keine Bange: "Watt e Gleck" ist echt zum Kringeln. Mit dem All-Sorte-Mensche-Lied - hundert Typen in 13 Strophen- geht's los. "Umweltschützer" reinem sie auf "Recycling-Klopapier-Benutzer" und "katholische Puristen" auf "Verklemmte und Nudisten". Euro und Preise, Ernährung und Intelligenz sind weitere Rubriken des Abends.

"Salat, Kroketten und der Alois" aus dem letzten Kabarett-Programm findet eine Fortsetzung als "Alois in Rotwein". Desweiteren gibt es die Nummern "Meiner und die Kochrezepte" sowie die "Kindtaufe" in Form des Liedes "Kaum haben sie sich nackt gesihn, müssen sie gleich Kinner krien". Als weitere Höhe-punkte folgen ein Hass-auf-Leute-die-gute-Tipps-geben-Lied sowie im Wilhelm-Busch-Stil "Vater, Mutter, beide Lehrer, so ein Pech, das hat nicht jeder ... jetzt da muss das Lehrerpaar, zwei Tage lang auf ein Seminar... So is datt Kind halt bei uns kumm, zwei Tage sinn jo ach schell rum." Alternative Vorschläge für Mundart-Dichter - "Mir hodde mol e Katz, am Anfang wor die schwarz" - haben sie ebenso im Gepäck wie die örtliche Boy-Group Olli & Sven. hof

Die Karten zu "Watt e Gleck" gehen weg wie warme Semmeln, deshalb wurden zwei Zusatztermine vom Püttlinger Kulturforum im Bistro angesetzt: 14. und 21. Juni, 20 Uhr; Tel (06898) 63756.


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